September 2025 Goldmarktüberblick: Der unkonventionelle Aufschwung
Anfang September 2025 stieg der Goldpreis auf ein neues Allzeithoch und erreichte einen Tageshöchststand von 3.578 USD/Unze. Dieser Anstieg, der in der zweiten Augusthälfte begann, führte zu einer Preissteigerung von 42,8 % gegenüber dem Vorjahr. Besonders bemerkenswert ist dieser Anstieg, da er trotz eines stabilen US-Dollars und einer stabilen Volatilität der Vermögensmärkte erfolgte – Faktoren, die in der Regel nicht mit einer starken Performance von Edelmetallen einhergehen.
Wichtige Faktoren für den Anstieg des Goldpreises
Der Impuls für die Rallye scheint eine Mischung aus spekulativer Nachfrage und verstärkten Bedenken hinsichtlich der US-Wirtschaftspolitik und der Unabhängigkeit der Federal Reserve zu sein.
- Unabhängigkeit der US-Notenbank: Die anhaltende Kritik der Trump-Regierung an der US-Notenbank hat Bedenken hinsichtlich der Unabhängigkeit der Zentralbank aufkommen lassen. Dies hat zu einer erhöhten Nachfrage nach Gold als Vorsorgeanlage geführt.
- Wirtschaftspolitische Unsicherheit: Die erhöhte wirtschaftspolitische Unsicherheit sowie erneute Bedenken hinsichtlich der Bewertungen von US-Aktien scheinen ebenfalls die Goldpreise zu stützen.
- Geldpolitische Bedingungen: Es gibt Anzeichen dafür, dass die US-Notenbank den Leitzins bis zum Jahresende um bis zu 50 Basispunkte (bp) senken könnte, was den US-Dollar wahrscheinlich belasten und Gold weiter stützen würde. Das CME FedWatch-Tool prognostiziert eine Wahrscheinlichkeit von 96 % für eine Senkung um 25 bp bei der Sitzung des Offenmarktausschusses am 17. September.
- Ungewöhnliche Faktoren für den Anstieg: Normalerweise steigen Edelmetalle in Zeiten lockerer geldpolitischer Bedingungen (sinkende Zinsen oder ein schwächerer US-Dollar) oder erhöhter Risikoaversion. Der aktuelle Anstieg ist ungewöhnlich, da er ohne diese typischen Treiber stattfindet. Der S&P 500 VIX-Index und der MOVE-Index für die Volatilität am US-Anleihemarkt bleiben beide auf einem niedrigen, stabilen Niveau.
Gold ist keine Blase – noch nicht
Trotz des deutlichen Preisanstiegs befindet sich Gold nicht in einer Blasenphase.
- Bewertung: Bereinigt um die Verbraucherpreisinflation in den USA liegt Gold etwa 15 % über seinem langfristigen realen Bewertungstrend seit 2000. Dies ist weit entfernt von der etwa 100-prozentigen Überbewertung, die beim Höchststand nach der Jahrtausendwende im September 2021 zu beobachten war.
- Angebot und Nachfrage: Die aktuelle Marktdynamik passt nicht zu einer Blase. Das Angebot aus Minen blieb in der ersten Jahreshälfte trotz hoher Rentabilität aufgrund von Kapazitätsengpässen nahezu unverändert. Gleichzeitig war das Goldrecycling robust, was mit den steigenden Preisen im Einklang steht.
- Anlegerstimmung: Während die Nachfrage professioneller Anleger nach Goldbarren stark war, hat das spekulative Interesse an Gold nachgelassen. Die offenen Netto-Futures-Positionen an der COMEX liegen nahe ihrem Durchschnitt der letzten zehn Jahre, und die Nachfrage nach goldgedeckten ETFs hat sich im Juli und August abgeschwächt.
Die Outperformance von Silber
Silber hat in letzter Zeit Gold übertroffen und ist auf ein Mehrjahreshoch von 41,46 USD/Unze gestiegen, was einem Anstieg von 10,2 % gegenüber dem Vormonat entspricht.
- Münzverhältnis: Da der Silberpreis schneller stieg als der Goldpreis, sank das Münzverhältnis (das Verhältnis zwischen Gold- und Silberpreis) auf 86,4:1. Dies liegt deutlich unter dem Höchststand von 104,7:1 im Jahr 2025.
- Angebot und Nachfrage: Die Stärke von Silber wird durch ein Angebotsdefizit und eine starke Nachfrage seitens der Anleger gestützt. Das Silver Institute schätzte in seiner Umfrage vom April 2025 das Silberdefizit auf 117,7 Millionen Unzen (Moz), was das fünfte Jahr in Folge mit einem Defizit darstellt. Die steigende Nachfrage nach Silber in New York und London hat zu einer Verknappung und einem Anstieg der Leasingraten geführt. * Marktvolatilität und Liquidität: Die im Vergleich zu Gold höhere Volatilität von Silber steht im Einklang mit seiner Outperformance in Zeiten geringerer Volatilität an den Vermögensmärkten. Der Silbermarkt ist zudem weniger liquide als der Goldmarkt.
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