Women with smile

Welche finanziellen Folgen
hat der Gender-Pay-Gap
für das Investitionspotenzial 
von Frauen?

Auch wenn Investitionen mit Risiken verbunden 
sind und kein Gewinn garantiert werden kann,
bieten sie dennoch eine wertvolle Möglichkeit, 
Ersparnisse langfristig zu vermehren.

Women
  • Die Möglichkeit zu investieren hängt jedoch davon ab, ob ausreichend Startkapital vorhanden ist, welches nicht jedem im gleichen Maß zur Verfügung steht.
  • Im Jahr 2024 verdienten Frauen in Deutschland im Schnitt 16 % weniger pro Stunde als Männer. Diese Ungleichheit zeigt sich besonders deutlich in den westlichen Bundesländern. In Ostdeutschland hingegen ist der Unterschied mit rund 5 % deutlich geringer.
  • Zwar hat die Bundesregierung das Ziel formuliert, den Gender-Pay-Gap bis 2030 auf 10 % zu senken, doch die aktuelle Diskrepanz schränkt Frauen weiterhin in ihren Möglichkeiten ein, langfristig Vermögen aufzubauen.
Question mark
  • Um besser zu verstehen, wie sich der Gender-Pay-Gap in den nächsten zwei Jahrzehnten auf das Investitionspotenzial von Frauen auswirken könnte, haben wir Einkommensunterschiede in ganz Deutschland analysiert. 
  • Dabei wurde untersucht, wie viel Männer und Frauen bis 2045 ansparen könnten, wenn sie jährlich 10 % ihres Bruttogehalts investieren würden.
  • Für alle, die mit dem Investieren beginnen möchten, sich aber noch unsicher fühlen, haben wir hilfreiche Tipps zusammengestellt, um den Einstieg so einfach wie möglich zu machen.

Hinweis: Die in diesem Artikel dargestellten Anlage-Szenarien dienen ausschließlich zu illustrativen Zwecken und basieren auf historischen Daten, konkret auf der durchschnittlichen Wertentwicklung des DAX in den vergangenen zehn Jahren. Die dargestellten Prognosen zeigen lediglich eines von vielen möglichen Szenarien und stellen keine Garantie für zukünftige Ergebnisse dar. Vergangene Wertentwicklungen sind kein verlässlicher Indikator für zukünftige Entwicklungen, und tatsächliche Renditen können deutlich davon abweichen.

Der „Gender-Investment-Gap“ in Deutschland

Der Gender-Pay-Gap führt dazu, dass selbst dann, wenn Männer und Frauen von 2025 bis 2045 jeweils 10 % ihres Jahreseinkommens investieren würden, der Wert ihrer Investitionen deutlich voneinander abweichen könnte. Auch wenn Investitionen grundsätzlich mit Risiken und möglichen Verlusten verbunden sind, basiert unsere Analyse auf einer durchschnittlichen jährlichen Rendite von 6,22 %, im Einklang mit der historischen Entwicklung des DAX in den vergangenen zehn Jahren.

Unsere Ergebnisse zeigen: Nach zwanzig Jahren könnten Männer auf ein durchschnittliches Endvermögen von 208.205 € kommen, während Frauen im selben Zeitraum nur rund 173.882 € erreichen würden. Das entspricht einer Differenz von 34.323 € beziehungsweise 18 %. Dieser Unterschied ist nicht nur darauf zurückzuführen, dass Männer höhere Beträge investieren können, sondern auch darauf, dass sie dadurch deutlich mehr Zinseszinseffekte erzielen. Im Schnitt macht das über den Zeitraum von 20 Jahren rund 17.732 € an zusätzlichen Erträgen aus.

Die deutschen Städte mit dem größten „Gender-Investment-Gap“

Aufgrund regionaler Unterschiede bei den Durchschnittsgehältern variiert auch der „Gender-Investment-Gap“ zwischen Männern und Frauen, selbst bei gleicher Investitionsquote von 10 % des Gehalts. Vor diesem Hintergrund haben wir die Städte in Deutschland identifiziert, in denen der „Gender-Investment-Gap“ am größten ist.
 

Platz

Stadt

Durchschnitt
liches
Jahresgehalt
für Frauen

Durchschnitt
liches
Jahresgehalt
für Männer

Gesamte
Gewinne von
Frauen
nach 20 Jahren

Gesamte
Gewinne von
Männern
nach 20 Jahren

Differenz im
Investitionsertrag
nach 20 Jahren

% Differenz im
Investitionsertrag
nach 20 Jahren

1

Stuttgart

41.315 €

54.263 €

215.639 €

283.217 €

67.578 €

27,1 %

2

Augsburg

34.144 €

44.399 €

178.212 €

231.732 €

53.520 €

26,1 %

3

Karlsruhe

37.261 €

46.708 €

194.479 €

243.784 €

49.305 €

22,5 %

4

München

43.904 €

54.951 €

229.149 €

286.811 €

57.662 €

22,4 %

5

Krefeld

34.045 €

41.794 €

177.693 €

218.136 €

40.443 €

20,4 %

6

Mannheim

37.861 €

46.390 €

197.611 €

242.124 €

44.513 €

20,2 %

7

Aachen

33.110 €

40.505 €

172.814 €

211.410 €

38.596 €

20,1 %

8

Braunschweig

34.720 €

42.261 € 

181.214 €

220.575 €

39.361 €

19,6 %

9

Bremen

34.615 €

42.078 € 

180.666 €

219.622 €

38.956 €

19,5 %

10

Düsseldorf

39.628 €

48.110 €

206.834 €

251.102 €

44.268 €

19,3 %

Münster

35.386 €

42.950 €

184.693 €

224.169 €

39.476 €

19,3 %

Diese Tabelle zeigt den Unterschied in den potenziellen Anlageerträgen von Männern und Frauen, wenn beide jährlich 10 % ihres durchschnittlichen Bruttogehalts investieren würden. Auch wenn sich der Gender-Pay-Gap in den nächsten 20 Jahren verbessern oder verschlechtern kann, wurde in der Berechnung ein nominaler jährlicher Lohnzuwachs von 2,83 % bis 2045 berücksichtigt sowie eine durchschnittliche DAX-Rendite von 6,22 % angenommen.

Wenn Männer und Frauen jährlich 10 % ihres Gehalts investieren würden, hätten Männer bis 2045 im Durchschnitt ein Anlagevermögen von 283.217 €, während Frauen auf 215.639 € kämen. Das bedeutet: Frauen könnten 67.578 € weniger zur Verfügung haben, was einem Unterschied von 27,1 % entspricht. Diese Zahlen verdeutlichen, wie sich Einkommensunterschiede über die Zeit verstärken und langfristig zu einer deutlich größeren finanziellen Lücke führen können.

Augsburg folgt dicht auf Platz zwei: Hier liegt das durchschnittliche Endvermögen der Männer bis 2045 53.520 € über dem der Frauen, eine Differenz von 26,1 %. Allein der Unterschied bei den Zinserträgen könnte hier rund 27.650 € betragen.

Frauen in Karlsruhe könnten mit einer Differenz von 22,5 % den drittgrößten Nachteil erleben. Nach 20 Jahren würden Männer voraussichtlich ein Anlagevermögen von 243.784 € erreichen, während Frauen auf 194.479 € kämen und somit auf einen Rückstand von 49.305 €.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass verschiedene Faktoren diese Ergebnisse beeinflussen können, darunter die Bemühungen der Bundesregierung, den Gender-Pay-Gap bis 2030 zu verringern, Schwankungen der DAX-Rendite, sowie persönliche Einkommensveränderungen.

 

Die deutschen Städte mit dem geringsten “Gender-Investment-Gap“

Wir haben bereits die Städte mit dem größten „Gender-Investment-Gap“ identifiziert, doch welche Städte liegen am anderen Ende der Skala?

Platz

Stadt

Durchschnitt
liches
Jahresgehalt
für Frauen

Durchschnitt
liches
Jahresgehalt
für Männer

Gesamte
Gewinne
von ­­Frauen
nach 20 Jahren

Gesamte
Gewinne
von Männern
nach
20 Jahren

Differenz
im Investition-
sertrag
nach 20 Jahren

% Differenz im
Investition-
sertrag
nach 20 Jahren
1

Magdeburg

31.877 €

33.307 €

166.377 €

173.839 €7.462 €4,4 %

2

Halle (Saale)

31.985 €

33.680 €

166.940 €

175.787 €8.848 €5,2 %

3

Berlin

36.691 €

39.202 €

191.506 €

204.611 €13.106 €6,6 %

4

Chemnitz

30.666 €

33.649 €

160.055 €

175.629 €15.574 €9,3 %

5

Dresden

33.265 €

36.976 €

173.622 €

192.992 €19.370 €10,6 %

6

Leipzig

32.701 €

36.556 €

170.678 €

190.798 €20.121 €11,1 %

7

Bochum

33.403 €

38.558 €

174.344 €

201.248 €26.904 €14,3 %

8

Kiel

34.670 €

40.137 €

180.955 €

209.490 €28.535 €14,6 %

9

Wuppertal

34.432 €

40.129 €

179.713 €

209.447 €29.733 €15,3 %

10

Hannover

35.112 €

41.124 €

183.264 €

214.643 €31.379 €15,8 %

* Die gleichen Berechnungen wurden für diese Tabelle verwendet. 

Magdeburg belegt den ersten Platz unter den deutschen Städten mit dem geringsten “Gender-Investment-Gap“ aufgrund vergleichsweise ausgeglichener Durchschnittsgehälter zwischen Männern und Frauen. Würden beide Geschlechter ab 2025 jährlich 10 % ihres Gehalts investieren, läge der Unterschied im Endvermögen im Jahr 2045 voraussichtlich bei lediglich 7.462 € beziehungsweise 4,4 %. Über den gesamten Zeitraum von 20 Jahren würden Männer ein durchschnittliches Anlagevermögen von 173.839 € aufbauen, während Frauen auf 166.377 € kämen.

Halle folgt mit dem zweitkleinsten geschlechtsspezifischen “Gender-Investment-Gap“.

Über einen Zeitraum von zwanzig Jahren würden Männer dort ein um 8.848 € höheres Anlagevermögen aufbauen als Frauen, was einer Differenz von 5,2 % entspricht.

Etwas überraschend belegt Berlin den dritten Platz. Der Unterschied beim Jahresgehalt liegt hier bei rund 2.000 €. Wenn beide Geschlechter den gleichen Prozentsatz ihres Einkommens investieren würden, kämen Männer bis 2045 auf ein Vermögen von 204.611 €, während Frauen 191.506 € und somit eine Differenz von 6,6 % erreichen würden. 

Expertentipps, um mit dem Investieren zu starten

Gerade am Anfang kann das Investieren überwältigend wirken, besonders, wenn man nicht weiß, wo man anfangen soll oder sich vom Fachjargon abgeschreckt fühlt. Damit der Einstieg leichter fällt, hat Lukas Zembik, Senior-Markanalytiker bei OANDA, fünf einfache Tipps zusammengestellt, die Ihnen helfen sollen, den ersten Schritt mit mehr Sicherheit zu gehen:

 

Pig
1. Beginnen Sie mit klaren finanziellen Zielen

Bevor Sie mit dem Investieren beginnen, ist es wichtig, klare Ziele zu definieren – ganz gleich, ob Sie für den Ruhestand sparen, den Kauf einer Immobilie planen oder einfach langfristig Vermögen aufbauen möchten. Konkrete Ziele helfen dabei, den passenden Anlagehorizont, die persönliche Risikobereitschaft und eine geeignete Strategie festzulegen. Ein klares Ziel vor Augen zu haben, sorgt außerdem für Motivation und Fokus auf dem Weg dorthin.

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2. Informieren Sie sich im Voraus

Nehmen Sie sich die Zeit, die verschiedenen Anlageformen kennenzulernen und zu verstehen, wie sie zu Ihren finanziellen Zielen passen. Ob Aktien, Anleihen oder ETFs – jede Anlageklasse bringt ein eigenes Risiko- und Ertragspotenzial mit sich. Wenn Sie unsicher sind, wo Sie anfangen sollen, informieren Sie sich zunächst über die Grundlagen der Finanzmärkte, zum Beispiel auf den Webseiten von Online-Brokern. Außerdem kann es sinnvoll sein, mit einem Finanzberater zu sprechen, der gemeinsam mit Ihnen einen auf Ihre persönliche Situation abgestimmten Plan entwickelt.

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3. Verstehen Sie die Risiken

Auch wenn Investieren die Chance bietet, das eigene Vermögen zu vermehren, sollte man nie vergessen: Renditen sind nicht garantiert – im schlimmsten Fall kann man sogar Geld verlieren. Wer sich der Risiken bewusst ist, trifft klügere Entscheidungen, etwa nur so viel zu investieren, wie man im Ernstfall auch verlieren könnte.

 

Eine zentrale Strategie zur Risikominimierung ist die Diversifikation – also das Streuen der Anlagen über verschiedene Anlageklassen, Branchen und Regionen hinweg, um die Auswirkungen einzelner Verluste abzufedern.
 

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4. Beginnen Sie klein, aber durchgängig

Entgegen der weit verbreiteten Annahme braucht man keine große Summe, um mit dem Investieren zu beginnen. Schon kleine, überschaubare Beträge – selbst monatlich – können sich über die Zeit erheblich summieren, besonders durch den Effekt des Zinseszinses. Der entscheidende Faktor ist die Regelmäßigkeit.
 

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5. Denken Sie langfristig – und bleiben Sie geduldig.

Auch wenn Trading kurzfristig verlockend erscheinen mag, bietet langfristiges Investieren in der Regel stabilere und verlässlichere Erträge. Da sich Märkte naturgemäß auf und ab bewegen, ist es wichtig, in Abschwungphasen ruhig zu bleiben und keine emotionalen Entscheidungen zu treffen. Je früher man beginnt, desto mehr Zeit hat das investierte Geld zu wachsen – und desto größer sind die möglichen Erträge.
 

Hinweis: Dieser Artikel dient ausschließlich zu Informationszwecken. Er stellt keine Finanzberatung dar. Bitte beachten Sie, dass bei Investitionen keine Rendite garantiert werden kann.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung der Sprachformen männlich, weiblich und divers (m/w/d) verzichtet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

Quellen und Methodik

Anhand einer Ausgangsliste der 35 bevölkerungsreichsten Städte Deutschlands hat OANDA aufgezeigt, welche Erträge Männer und Frauen durch Investitionen zwischen 2025 und 2045 erzielen könnten.
 

1

Die durchschnittliche Tagesvergütung wurde einem Bericht zum “Gender-Investment-Gap“ aus dem Jahr 2023 entnommen (den zum Zeitpunkt der Analyse aktuellsten verfügbaren Daten) und mit 261 multipliziert – der durchschnittlichen Anzahl an Arbeitstagen pro Jahr, ohne Wochenenden. Um die Inflation abzubilden, wurde zudem ein nominaler jährlicher Lohnzuwachs von 2,83 % bis zum Jahr 2045 berücksichtigt. Es wurden ausschließlich Bruttogehälter vor Abzug von Steuern oder anderen Abgaben berücksichtigt.

2

Finanzexperten empfehlen häufig die sogenannte 50/30/20-Regel für die Haushaltsplanung: 50 % des Nettoeinkommens für notwendige Ausgaben, 30 % für persönliche Wünsche und 20 % für Ersparnisse. Auf dieser Grundlage wurde für die Analyse ein konservativer Investitionsanteil von 10 % des Gehalts gewählt – unter anderem deshalb, weil sich die zugrunde liegenden Einkommensdaten auf das Bruttoeinkommen beziehen, also vor Steuern und Pflichtabgaben.

3

OANDA hat anschließend die durchschnittliche Rendite des DAX der vergangenen zehn Jahre – 6,22 % – herangezogen, um zu berechnen, wie viel Männer und Frauen mit ihren Investitionen verdienen könnten.

Hinweis: Die in diesem Artikel dargestellten Anlageszenarien dienen ausschließlich zu Illustrationszwecken und basieren auf historischen Wertentwicklungen – konkret auf der durchschnittlichen Rendite des DAX in den vergangenen zehn Jahren. Die dargestellten Ergebnisse sind lediglich eines von vielen möglichen Szenarien und bieten keine Garantie für zukünftige Entwicklungen. Frühere Wertentwicklungen sind kein verlässlicher Indikator für künftige Ergebnisse, und tatsächliche Renditen können davon abweichen.
 

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